SPD spendet rote Wahlkampfcouch an Jugendzentrum

Vertreter der Miltenberger SPD übergeben ihr rotes Sofa an das Jugendzentrum (von links): Sabine Balleier, Julio Cunha, Sozialpädagogin Franziska Frankenberger, Wilko Schmidt und Ingo Hainich.
Winfried Wiede/SPD

15. August 2020

Das neue Jugendzentrum am Mainzer Tor in Miltenberg könnte von den Jugendlichen künftig noch mehr genutzt werden als die Räume des bisherigen Jugendtreffs Thirteen neben der Feuerwehr. Das haben die dritte Bürgermeisterin Sabine Balleier (SPD) und Wilko Schmidt, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Miltenberg, bei einem Besuch im Jugendzentrum von Sozialpädagogin Franziska Frankenberger erfahren. Die SPD hat dem Thirteen die rote Couch aus dem Kommunalwahlkampf gespendet. Bei der Übergabe informierten sich die Kommunalpolitiker über die Arbeit vor Ort.

„Wir hoffen, dass wir nächstes Jahr tatsächlich ins neue Jugendzentrum umziehen können“, erklärte Franziska Frankenberger bei dem Termin. „Das Außengelände dort wird sicher noch mal mehr Jugendliche anziehen.“ Bislang fehlen dem Thirteen Aufenthalts- und Spielmöglichkeiten im Freien. Viele der Mädchen und Jungen bleiben deswegen bei schönem Wetter fern, gehen ins Freibad oder treffen sich irgendwo draußen. Wie die Arbeit des Jugendpflege-Teams mit Franziska Frankenberger, Corinna Fuchs, Jennifer Hassel-Schröder und Melek Erensoy im Neubau am Mainzer Tor aussehen soll, ist nach wie vor nicht klar. „Es gibt noch immer kein Konzept“, sagte Wilko Schmidt. Die SPD will sich nun dafür einsetzen, dass die Jugendpflegerinnen im Stadtrat Ideen und Wünsche vortragen können. „Auf dieser Basis sollte die Stadt dann mit der Caritas ein Konzept erarbeiten“, meinte Sabine Balleier. Bislang ist der Umzug für August 2021 vorgesehen. So lange dienen die Räume als Interims-Unterkunft für den Kindergarten. Nach dem Corona-Lockdown hat das Thirteen inzwischen wieder geöffnet – mit den entsprechenden Schutzvorkehrungen. „Erlaubt sind nur Bildungsmaßnahmen: Kochen und Kreativangebote“, berichtete Frankenberger im Gespräch mit den SPD-Vertretern. Mit der Resonanz darauf ist die Sozialpädagogin zufrieden. Zurzeit laufen die Ferienspiele. An zwei bis drei Tagen pro Woche organisieren die Jugendpflegerinnen Angebote für Acht- bis Zehnjährige. Jeweils fünf Kinder gehen gemeinsam auf Spurensuche im Wald, machen sich Tattoos, die sich später wieder entfernen lassen, oder basteln Traumfänger. Viele Angebote gibt es mehrfach, damit möglichst viele in Kleingruppen daran teilnehmen können. Dennoch ist alles ausgebucht. Kinderzahl und Angebote sind darauf ausgerichtet, dass die Angebote bei schlechtem Wetter ins Jugendzentrum verlegt werden können, ohne dass die Abstandsregeln zum Problem werden. Doch auch während der mehrmonatigen Schließung des Thirteen sei der Kontakt zu den jungen Besucherinnen und Besuchern nicht abgerissen. „Wir haben über Skype miteinander gesprochen, und hier begegnet man sich ja auch öfter in der Stadt“, sagte Frankenberger, „Wir hatten eigentlich die ganze Zeit Kontakt zu den Jugendlichen.“ Sabine Balleier zeigte sich von diesem Bericht beruhigt: „Zumindest hier in Miltenberg hat dieses soziale Netzwerk auch während des Lockdowns funktioniert.“ In anderen Städten sehe das wahrscheinlich anders aus – und auch Kreis-Jugendamtsleiter Rüdiger Rätz hatte jüngst in einer Sitzung der SPD-Kreistagsfraktion erklärt, die Kontakte mit den betreuten Familien hätten durch die Corona-Pandemie gelitten.

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